Samstag, 6. Februar 2010

Gastbeitrag von Dirk Kudla

Nach der Schlacht



Wie ein Feiertag der Abend vor der Schlacht,
strahlende Gesichter von Männern im sauberen Grau,
Im Gebet versammelt die starren Reihen um halbe acht;
"Herr, dein Feld-Reich der Jugend erbau!"

Vergangen ist nun die Zeit für Worte,
die Tat allein erweist den rechten Mann,
Gott gibt uns Kraft und öffnet das verbohrte
Kriegerherz mit heiligen Schlüsseln aus Erz -

das tönt über Feld und Flur und über die
verschneiten Wälder -

Das Kriegshorn schallt übers Land,
ihr Mädchen kommt heraus,
der Kriegsgott geht über Land,
geht übers Gebirge, übers Wasser in Stiefeln.

In langen Reihen Mann für Mann,
in die große Schlacht gezogen,
eins, zwei, drei, das Lied von Erika

Ratata Ratata
Kamerad zerfetzt verrenkte Glieder
Roter Mund - bist du ein Clown?
Hahaha!
Bum Kawumm!
Wärme meinen Körper Kamerad

Kannst mich nicht hören
Kannst mich nicht wärmen

KANALISATION
LEICHENDUFT
HÖLLENPFUHL
ZENTRALER FEUERSTOSS

Kein Lachen in Stahlgewittern
TOTENFLÜSTERN
Die Fahne flattert uns voran
HILFLOSER JAMMERTON

Der Kampf Mann gegen Mann,
in Epen gepriesen,
der Parzen Hohngesang
aufs Verrecken folgt das Genießen
im Kasino der Generäle
sitzen glänzende Uniformen
und ihre Träger
rühren im Erbsenpüree
wie im Landsergekröse

"Soldaten soll´n marschieren, marschieren,
Dann wern´se bald krepieren,
Und wer noch nicht krepiert ist,
der war kein gut Soldat."

Soldat, Soldat, erkennst du mich?
Lüfte deinen Helm und sprich
dein Dankgebet für mich,
der dich zur Fahne rief!
Hast dein Leben noch -
Freue dich!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite