Freitag, 19. September 2025

Blognacht Vol. 60: Kurzweilig

kurzweilig
Eine kurze Weile 
Zeit, die kurz erscheint, angefüllt mit Inhalt, Leben, Musik

Ein Mann mit einer Mundharmonika, eine Frau mit Akkordeon und eine Frau mit Flöte. Gemeinsam musizieren. Verbindung über Töne, Melodien, Klänge, Akkorde. Aufeinander hören, im Einklang sein, gemeinsam etwas entstehen lassen. Die unterschiedlichen Instrumente bilden eine neue Klangqualität, die die einzelnen Musiker allein nie erzielen können. Verbindung, Erlebnis, sich in die Klangfarben der anderen hineinfallen zu lassen und gleichzeitig eine neue Klangkomponente beizutragen.

Oh Shennandoah, Shantychor, ein Vorspiel, alles still, nur eine Mundharmonika singt zart und leise mit jedem Ein- und Ausatmen, man lauscht andächtig, wird hineingezogen in die Melodie und verfolgt den Fluss in seinem bedächtigen Lauf, dann setzt der Chor ein.

Beethoven, 1. Klavierkonzert im Orchester, zum Abschluss des Schuljahres, die Aula bis zum letzten Platz gefüllt, das Stück ohnehin schon gewaltig aber dann noch der Einsatz eines heftigen Gewitters, der Himmel dunkel und drohend, grollender Donner und grelle Blitze, die fliegenden Hände der Pianistin, schneller und schneller, auf der Flucht, das Orchester in seiner ganzen Macht und Fülle, perfekte Symbiose.

Die erste Oper als Kind, gebannt das Stück auf der Bühne verfolgen, hören, sehen, fühlen, umtost von den Stimmen der Sänger und Sängerinnen, die Musik aus dem Orchestergraben, eingehüllt in Schall und Klang, mitgerissen in eine neue Welt, gefangen und gefesselt, unfähig Blick und Ohren abzuwenden, sie bricht über das Kind herein und lässt es nie wieder los.

Ich lausche - die Zeit verfliegt.

(Danke für den Schreibimpuls an Anna Koschinski von blognacht.de)


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